Präsentation der Entwürfe von Sabine Kunz an der East Side Gallery, Mühlenstraße, 10243 Berlin am 1. Oktober 2022 (Nähe Restaurant Zola East Side) von 17 bis 18 Uhr
Gespräch: Die East Side Gallery als Denkmal der Freude und des Leids
Künstlerin Sabine Kunz malte 1990 ihr Bild „Die Tanzenden“ auf die Berliner Mauer. Damit drückte die Kunstabsolventin aus Halle/Saale (DDR) im Jahr nach dem Mauerfall ihre Freude über die neuen Freiheiten aus. Mehr als 30 Jahre später präsentiert sie ihren Entwurf für die Skulptur „Mother/Mutter“. Die Plastik entwickelt sie in Erinnerung an die vier West-Berliner Kinder, die zwischen 1972 und 1975 am Kreuzberger Ufer, gegenüber der East Side Gallery, in den Grenzfluss Spree fielen und ertranken. Das Gespräch führt Anna v. Arnim-Rosenthal, Leiterin der East Side Gallery.
Herangehensweise
Die Ideensammlung von malerischen Skizzen und Studien mit Tusche war mein erster Schritt. Ich malte mehrfach fragmentarisch zwei Figuren vor der weißen Rückseite der East Side Gallery am Spreeufer gegenüber der Unglücksstelle. Meine Gedanken vernetzten sich an dem Punkt des Ertrinkens des Kindes und dem Folgeleid der engsten betroffenen Personen – der Eltern. So entschied ich mich einen Entwurf zu schaffen, der geeignet schien, die Trauer der Mutter des Jungen zu fassen. Dies setzte ich wie geplant, in einen Edelstahlentwurf und in zwei Terrakottaentwürfen um. Ich gabe der Mutter des Jungen die Hand vor ihr Gesicht, um die große Betroffenheit und den Schmerz zu verdeutlichen.
Die Präsentation
Bei der Präsentation in Berlin vor Ort war es durch den Regen am 1. Oktober 2022 erschwert und die Stiftung Berliner Mauer hatte zum Glück Zelte aufgestellt. Das Gespräch über die Entwürfe fand dann in diesem Zelt statt und es entbrannte eine heftige Diskussion zwischen dem Modell für den Edelstahlentwurf und den Terrakottaentwurf…
Am Abend in der abendlichen Sonne konnten ich die Modelle real in der Freifläche vor der East Side Gallery auf der Spreeseite präsentieren.
Karte zur Präsentation, pdf-Datei, 1,4 MB
Sachbericht zum Projekt, pdf-Datei, 184 KB
Der Entwurf wurde im Rahmen eines Arbeitsstipendiums durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und des Klosters Bergesche Stiftung gefördert. Die Veranstaltung erfolgte im Rahmen der Eröffnung der Permanenten Ausstellung an der East Side Gallery, Berlin. Die Präsentation wurde unterstützt durch die Stiftung Berliner Mauer.
